FAQ 1 - zu mir

Reply auf eine NM zu 'Meiner Geschichte', paßt aber ganz gut hierhin, finde ich...

Hallo,

> Die Geschichten waren echt geil. Du scheinst ja ein ziemlich
> schriftstellerisches Talent zu haben...
:))))

> Mich würde interessieren ob das Thema wirklich Deines ist, und wenn ja
> ob Du mit mir ein wenig darüber schreiben willst. (nicht in Geschichten-
> form sondern Netmails)
also, eigentlich ist die Geschichte so eine Mischung von dem, was mir
passiert ist und dem, was ich in meiner Phantasie so träume. Und da mich
das nicht losgelassen hat, hab ich es einfach mal eingetippt, ein paar
Seiten erst, dann kam immer mehr dazu. Es floß förmlich in die Tasten.
Mittlerweile sind es 15 Teile, Sieundich (mal aus einer anderen Sicht) und
eine Reihe Fragmente, die vielleicht irgendwann mal zu einer Story
zusammenwachsen.

Dann fand ich die Erotika.Ger, und was lag da näher, als es zu posten?
Schön, daß es Dir und ein paar anderen gefallen hat. Ich hab noch ein
paar Ideen, und wenn es meine Zeit erlaubt, bekommt Ihr davon etwas ab.


Angefangen hat alles, daß ich mit Fesselungs-Phantasien eingeschlafen
bin, so etwa Spionin in einem Sowjetischen Gefangenenlager, gefoltert,
geschlagen, geknechtet, genommen; naja...
Es gab auch mal eine Zeit, in der es mich sehr erregte, mir vorzustellen,
ich sei zum Tode verurteilt, etwa auf dem elektrischen Stuhl, und die Zeit
läuft davon...

Später hab ich mir dann eine ganze Gesellschaft ausgedacht, die es
natürlich nur auf einem anderen Stern geben durfte, eine Art
Parallelwelt, wo alles zueinander paßte:
        Wenige schwarze Frauen stellen darin die Schicht der Freien, sie
besitzen und handeln mit Sklaven und was man sonst noch so braucht, und
sie stellen auch die Kriegerinnenkaste. Starke Frauen, geschmeidig, klug,
gerissen, herrschsüchtig, grausam, bis hin zum Tod. Sie dürfen nur von
schwarzen Männern befruchtet werden: Ein Mädchen wird automatisch zur
Herrscherin, ein Junge zum Arbeitssklaven.
        Weiße Mädchen sind grundsätzlich Sklavinnen (bis auf ein paar
entkommene auf einer Rebelleninsel), einzelne wenige dürfen nur von
weißen Sklaven zu Zuchtzwecken und unter Aufsicht der Schwarzen Herrinnen
genommen werden, wirds ein Mädchen ist sie ebenfalls Sklavin und gehört
der Herrrin (völlig unpassendes Wort, aber mir fällt gerade nix besseres
ein. Mistress ginge vielleicht).
        Weiße Jungen werden zu Arbeitssklaven. Alle Sklaven werden im
Alter von 10 Jahren kastriert, nur ein paar wenige ausgesuchte dürfen
für den Nachwuchs sorgen.

Und dann ich: Ich schneie in diese Gesellschaft, ein Mädchen von der
Erde, hochnäsig, selbstbewußt, erfolgreich, aber zu allem Unglück:
weiß. Du kannst Dir vorstellen, was mit mir passiert ist...
  Wenn ich mal viel Zeit habe, bringe ich auch das mal zu Papier.

Vielleicht sollte ich das eher aus der Sicht eines weißen Mannes
schreiben, der von der Erde als Macho, als erfolgreicher Geschäftsmann
und Frauenheld oder so, kommt und nun plötzlich die unterste Stufe in der
Hierarchie einnimmt, hin und hergestoßen, verkauft, als Liebes- und
Rudersklave, im Bergwerk und vor dem Pflug, als Zugpferd (insbesondere
blind vor einem Brunnen, so wie man das manchmal mit Büffeln in ägypten
sieht) oder im Circus Maximus (wo er gegen Kriegerinnen kämpfen muß).
Aber eine Reihe der Einfälle habe ich ja schon in Meiner Geschichte
verarbeitet...

Tja, alles so Phantasien, wo etwas mit mir passiert, ohne daß ich es
selbst beeinflussen kann. Und daraus entstand dann auch die Sucht nach der
Aufgabe jeder Verantwortung für das eigene Sein. Und damit die Story.

Unterstützt wurde das ganze durch zwei Denkanregungen: Sehr früh habe
ich 'In Sklavenketten auf Gor' von John Norman gelesen - und war hin und
weg (Frau wird auf anderen Planeten entführt, Gesellschaft etwa wie im
Mittelalter, erlebt dort ihre Züchtigung als Sklavin und geht vollkommen
darin auf). Das zweite war irgendein Roman über einen Hof in der
Lüneburger Heide, wo Mädchen abgerichtet werden (ist leider beim letzten
Umzug verlorengegangen), daher auch die Geschichte rund um das Dasein als
Stute (Voitigieren, vor dem Wagen laufen usw.), war aber eher für Männer
geschrieben, ich fand die ausführlichen Beschreibungen, wie die Mädchen
alle halbe Seite von irgendeinem Arschloch genommen werden, ätzend. Ich
hab das dann zu einer Zuchtanstalt umgebaut, in dem das alles etwas
stilvoller, aber trotzdem erzieherisch gemacht wird.

Später hab ich dann zwei Bücher von Sina-Aline Geissler ('Mut zur
Demut' und 'Lust an der Unterwerfung') gelesen (verschlungen) und gemerkt,
das geht ja nicht nur mir so (bei Heyne als Taschenbücher erschienen)!

Und dann habe ich 9 einhalb Wochen gelesen (das Buch ist viel spannender
als der Film). Das paßte gut zu mir. Die Geschichte der O (Pauline Reage)
ist auch nett, aber zu langatmig, elendlange Beschreibungen, die die
Autorin besser der Phantasie des Lesers überlassen hätte) und mündet
auch nur in Sex mit allem und jedem (interessanterweise ist das Buch in
Deutschland indiziert, der [gut gemachte] Film nicht. Das Buch gibts in
österreich beim Ullstein-Verlag). Das kann ich mir so nicht vorstellen,
das ist mir zu (tja, wie soll man das nennen) zu trivial, zu vulgär.
Grundsätzlich ist es ja richtig, daß eine Sklavin eben keine Wahl hat;
haben darf, aber ich wünsche mir eben etwas stilvolleres. Ansonsten
könnte ich mich ja auch gleich auf den Strich stellen...

Irgendwie war ich immer schon durch körperbetonte Kleidung zu erregen.
Overalls fand ich absolut Spitze, weil sie meinen Körper so schön
betonen.
Mein erstes Stück war ein Overall, knallorange, eine Motorrad-Kombi ohne
Futter, d.h. das Gummi auf blanker Haut getragen, dazu enge Bündchen am
Hals und den Handgelenken, Klettverschluá an den Beinen. Ich hab mir nix
dabei gedacht, hab sie heimlich nachts ins Bett angezogen und bin
irgendwann schweißnaß darin aufgewacht. Das war ein Gefühl! Meine
Eltern haben nix gemerkt...

Später fand ich einen Jeansoverall super, er betonte meine Figur, ich
weiß nicht, ob Du Dich an die Jeans mit den weißen Streifen an den
Schenkelseiten und dem Streifen über einem Knie erinnerst, so einer war
das. Reißverschluß bis unter den Nabel. Und das beste: Ich konnte ihn in
aller öffentlichkeit tragen. Mit nix darunter. Nur Stiefel und
Ledergürtel. Hmmmm...

Dann bin ich von zu Hause ausgezogen. Ich fand Gefallen an Leder,
schwarzem dicken Rindsleder. Eine Lederhose mußte her, aber die paßte
gar nicht zu dem, was mein Bekanntenkreis so von mir kannte. Ich bin einige
Monate lang durch die Motorradläden getigert, ich hatte eine schwere
Rindslederhose mit seitlicher Schnürung im Auge. Ich hab mich nicht
getraut. Dann hab ich mir gedacht: Ach was, die nimmst Du jetzt einfach
mit, dazu schwarze Bikerstiefel, die gehören einfach dazu. Auch wenn Du
kein Motorrad hast. Da hing sie nun, blitze schwarz aus dem Schrank, roch
himmlisch, ich trug sie erst nur zu Hause (kennst Du den Song vom
Itzibitzi-Teenieweenie-Strandbikini? Der endet so: ... und dann zieht sie
den Bikini - den sie nirgends tragen kann - ganz allein bei sich zu Hause
- in der Badewanne an... So gings mir auch). Und irgendwann hab ich mir
gesagt: Du bist verrückt, da hängt das gute Stück nun, und du ziehst es
nicht an, schön blöd. Gedacht, getan, angezogen und erstmal da getragen,
wo mich kaum jemand kannte. Dran gewöhnt. Dann auch zu Feten, Kino,
Einkaufen, Büro: Sab, wie siehst Du denn aus! Das kennen wir ja gar nicht
von Dir! Durchhalten Sab, dachte ich mir, öfter mal was neues, sieht doch
gut aus, oder?? Ein paar Wochen ging das so, dann hatten sich alle daran
gewöhnt. Und jetzt trage ich sie regelmäßig. Das heißt abwechselnd mit
einer Lederhose, die ich in einem Shop in Düsseldorf gefunden habe:
Knalleng, keine Taschen, weder vorne noch hinten, dazu ganz einfache
schwarze Lederstiefel, so ne Art zweite Haut. Ich könnte schon platzen,
wenn ich nur hineinsteige...

Dann entdeckte ich einen Laden, in dem es Gürtelschnallen gab. Wo es
Schnallen gibt, dürfte Leder nicht weit sein. Ich hab mich vorsichtig
erkundigt und dabei die Adresse einer Lederfabrik aufgetan. Da bin ich
hin, und die haben einen Verkaufsshop. Da kann man Leder in kleinen Mengen
kaufen. Ich hab mir ein paar Häute aus (Du wirst es erraten haben)
schwarzem Rindsleder mitgenommen und damit mein Bett, Kissen und Decke
bezogen. Ich sage Dir: _Das_ ist ein Gefühl, nackt darin einzuschlafen!
Das riiiecht! Hmmm....

Dort gab es auch Riemenleder, fertig in Gürtelbreite geschnitten. Da hab
ich ein halbes Vermögen investiert: Gürtelschnallen und Nieten, Ringe
und Ketten, und das ganze Zeugs angeschafft, und dann nach eigener
Phantasie den Körper eingeschnürt (die Dinger, die es zu kaufen gibt,
sind mir zu einfallslos). Insgesamt sechs verschiedene Harnesse hab ich
mir so gebastelt, nicht perfekt, aber das sollen sie ja auch gar nicht,
Sklaven haben keinen Anspruch auf Perfektion. Während ich das schreibe,
hab ich meine erste 'Creation' an, einfach nur so. Dazu gehören
verschiedene Ausführungen von Handfesseln ebenfalls aus diesem wilden
Lederriemen, Fußfesseln und natürlich ein Halsreif, an dem vorne ein
Karabiner hängt, in den man vieles einhaken kann. Und ein paar Masken-
Creationen, aber die sind nicht so besonders...

Ein fest vernieteter Lederreif um mein linkes Handgelenk (seitdem trage
ich meine Armbanduhr rechts) mit einem Ring, an dem man beliebiges
festmachen kann ;) wurde mein ständiger Begleiter. Wenn mich jemand
darauf anspricht, meist mit höhnischem Grinsen, sag ich was von
Sehnenscheidenentzündung...

Einen engen schwarzen Lackbody (Zweiwegereißverschluß vom engen
Halsansatz durch den Schritt bis zum Nacken) hab ich inzwischen auch, dazu
gehören eigentlich Lackstiefel bis über die Knie, Handschuhe und Mütze,
sieht einfach genial auf weißer Haut aus, aber hat mich selbst nicht so
richtig angemacht, daher nicht weiter verfolgt.

Vorläufig letzter Stand der Dinge ist, daß ich mir vor einiger Zeit
aus einfacher Neugier Latexklamotten gekauft habe, um das mal zu testen.
Ein Supergefühl, die enge zweite Haut überzustreifen. Und der Geruch!
Ich habe eine Leggins mit Füßlingen, ein enges Oberteil,
Handschuhe und eine Vollkapuze. Demnächst werde ich mir wohl ein
Vollgummioverall zulegen, ich tigere schon seit einiger Zeit um einen
Laden in Köln herum, da kennt mich Gott sei Dank keiner. Schade, daß ich
alle Teile wieder nur zu Hause tragen kann; Hose und Oberteil ziehe ich
manchmal drunter und gehe damit ins Büro. Das zieht und zerrt den ganzen
Tag auf der Haut, und man schwimmt darin förmlich im eigenen Saft. Das
ist meine Welt...

Tja, so ist das, ich weiß nicht so genau, ob ich die bessere S oder M, Top
oder bottom wäre; Submission erregt mich, aber ich könnte mir auch
vorstellen, einen netten nackten Jungen mal gefesselt durch die
Fußgängerzone zu zerren, zu besitzen, zu dominieren. Bislang hab ich bei
meinen Freunden hin und wieder meine Neigungen mal angetippt, aber keiner
scheint Spaß _daran_ zu haben.

Mein Coming Out hab ich noch nicht gehabt, ich hab mich noch nicht
getraut, wahrscheinlich aus Angst, enttäuscht zu werden, etwa durch
Gewalt, oder Schokolade oder Natursekt, ist nichts für mich.

Seit fast drei Jahren lese ich die Erotika.Ger*, und da waren ja schon ein
paar nette Stories. Ich fand z.B. die Lyzeum ganz spannend - das wäre was
für mich gewesen. Oder 'Die Wette'. Ich bin erstaunt, was hier für
erzählerische Talente schlummern, dagegen nimmt sich Meine Geschichte ja
eher wie ein nüchterner Bericht aus. Daher danke für Dein Lob.

So, das wars vorläufig. Replys bitte per mail. Thanx.
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und tschau...          Sab                              ( \/ )


* Die Erotika.Ger ist eine Newsgroup im privaten Mailboxnetz FIDO, in der erotische 
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