Hallo,
Meine Geschichte handelt nicht von SM, also von Sadismus und Masochismus, sondern von Dominanz und Submission (DS). Sadisten lieben es, Schmerzen zuzufügen, Masochisten stehen auf den Kick, Schmerz zugefügt zu bekommen. Jeder von uns kennt das 'gute Gefühl', wenn der Schmerz nachläßt, wenn man sich etwa irgendwo gestoßen hat. Der Körper schüttet dabei genauso wie bei großen Anstrengungen etwa im Leistungssport körpereigene drogenähnliche Substanzen aus, sogenannte Endorphine. Sie können zusammen mit Sexualhormomen zu Glückszuständen und sogar zu Orgasmen führen. Insbesondere Masochisten, etwa die Flaggelanten (engl. spanking), die auf Schläge stehen, suchen diesen Kick und genießen den abklingenden Schmerz. Wie gesagt, meine Geschichte handelt nicht davon. Schmerz kommt darin allenfalls als Bestrafung vor und ist die Ausnahme. Meine Geschichte handelt von Dominanz und Submission, Beherrschung und Unterwerfung. Voraussetzung dafür sind einerseits überdurchschnittliches Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl, andererseits ein großes Maß an Vertrauen in den Partner. Der darf die Grenzen der ihm vertrauenden Person testen, aber niemals überschreiten! üblich ist es, insbesondere bei nicht miteinander vertrauten Personen genau festzulegen, was erlaubt ist und was nicht. Viele Submissive lehnen Verstümmelungen (Brandzeichen, Tatoos, Piercing, bleibende Narben) oder bestimmte Spielvarianten, etwa Kaviar (Fäkalspielchen) oder Natursekt (Urin), ab (ich übrigens auch). Die Kunst des Dominierenden ist es, die Grenze genau einzuhalten, niemals das Vertrauen des Unterwerfenden zu mißbrauchen, niemals das vereinbarte Codewort oder in geknebeltem Zustand eine vereinbarte Bewegung auszulösen, was den sofortigen Abbruch des Spiels bedeutet. Dies sichert den Unterwerfenden, allerdings bedeutet die Ausübung auch eine Enttäuschung des Beherrschenden. Es wird daher nur in wirklich nicht zu ertragenden Situationen genutzt. Dann ist allerdings unwiderruflich Schluß (juristisch gesehen endet dann die Einwilligung und die Straftaten wie Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung usw. beginnen). Die beiden größten Sünden in diesem Bereich (DS) sind damit einerseits die überschreitung der Grenzen und damit der Mißbrauch des Vertrauens, und andererseits der Entzug der Aufmerksamkeit gegenüber dem Partner, der Verlust der erotischen Phantasie. Der Submissive steht im Zentrum der Aufmerksamkeit (und oft der Liebe) des Dominanten - Gleichgültigkeit kommt somit Liebesentzug gleich und ist mit Spielverderberei nur unzureichend beschrieben. Das zeitweilige in-die-Ecke-stellen oder sich- selbst-überlassen, etwa in gefesseltem Zustand, gehört zum Spiel, aber niemals darf Eintönigkeit, Langeweile, Unaufmerksamkeit einziehen. Dies unterscheidet, die Anmerkung sei mir erlaubt, diese Spiele von mancher Ehe, in der die gegenseitige Aufmerksamkeit längst erloschen ist, die Partner den Schritt in die Unabhängigkeit, etwa die Scheidung, nicht vollziehen. Im Gegenteil: Dominanz bedeutet Beherrschung, und herrschen kann man nur aktiv, niemals passiv. Submission ist Unterwerfung, aber nur unter jemanden, der auch wirklich herrscht. Liebe kann, muß aber nicht unbedingt eine Rolle spielen. Unterwerfen kann man sich auch nicht geliebten Personen, soweit sie geben was gesucht wird, Aufmerksamkeit und Dominanz. A-Sklaven, das sind solche, die von Zeit zu Zeit sich ihre Portion Submission besorgen, also selber über Zeit und Ort entscheiden, gehen oft in Domina-Studios und geben dort viel Geld für gespielte Beherrschung aus - von Liebe kann man dort wohl kaum sprechen (für mich ist diese pekuniär begründete gespielte Beherrschung uninteressant). B- oder C-Sklaven sind im Prinzip handelbar, d.h. sie können verkauft um dann von anderen beherrscht zu werden ohne dabei enttäuscht zu sein oder die Grundlage ihres Tuns zu verlieren (B-Sklaven führen ein selbständiges Zivilleben und stehen für DS ihren 'Besitzern' auf Abruf bereit, C-Sklaven haben ihr Zivilleben aufgegeben und verwirklichen ihre submissive Passion ständig und im Haushalt ihres Besitzers - nicht unähnlich mancher Ehe!). Genausoviel und genausowenig wie gegenseitige Liebe eine Rolle spielt, spielt das Geschlecht eine: Es kann den Protagonisten wichtig sein oder auch nicht. Homo-, Bi- und Heterosexualität legen das Geschlecht des liebenden Partners fest, aber Liebe hat mit DS nicht unbedingt etwas zu tun: So erlebt man strikt heterosexuelle Männer, die von Männern dominiert werden genauso wie ebensolche Frauen. Allerdings spielt sich der größte Teil des DS- Bereichs, insbesondere der nichtöffentliche, sicherlich zwischen heterosexuellen fest verbandelten Paaren ab, die sich kaum vorstellen können, ihre Neigungen mit Dritten oder gleichgeschlechtlichen Partnern, womöglich in der öffentlichkeit auszuleben. Meinen Erfahrungen nach gibt es mehr dominante als submissive Männer, wobei die 'Dunkelziffer' nicht unbeträchtlich sein dürfte (siehe Chefs in Dominastudios). Ebenso täuscht der Eindruck sicherlich nicht, daß es mehr submissive Frauen als Männer gibt, wobei der Anteil der ihre submissiven erotischen Phantasien auslebenden Frauen verschwindend gering ist; die Mehrheit sind wohl liebe Hausfrauen. Es seien die Männer gewarnt, alle Frauen als prinzipielle Schlampen ('die wollen das ja so') einzuschätzen; jede Frau ist anders und darf niemals zu irgendetwas gezwungen werden (gilt umgekehrt für Männer natürlich auch)! Wichtiger Bestandteil dieser Spiele sind Bondage und Fetish, also Fesseln und erotische Mode. Fesseln dienen insbesondere dazu, die Handlungsfähigkeit des Submissiven einzuschränken. Man gibt seine Selbstständigkeit buchstäblich auf, legt damit nahezu jede Eigenverantwortung in die Hände des Beherrschenden (mir macht es besonderen Spaß, solche Hilfsmittel zu ersinnen und selber zu bauen, und natürlich sie an mir anzuwenden). Erotische Kleidung, insbesondere aus den Materialien Latex (Gummi), Lack (PVC) und Leder (ich selbst zähle noch 'Haut' dazu, denn die ergänzt den Gesamteindruck in ganz besonderer Weise), steigern den Kick der Beteiligten ganz erheblich. Nicht zuletzt ein Hang zum Exibitionismus, und damit ist der Gegensatz zur Normalität gemeint, ist den Protagonisten der DS-Spiele nicht abzustreiten. Dominanz und Submission spielen sich im täglichen Leben an allen Ecken und Enden ab, im Büro, in der Schule, zu Hause usw. Viele Menschen genießen es (oft eher unbewußt) zu beherrschen, andere geleitet zu werden. Der DS-Bereich der Erotik ist jedoch ein abgegrenzter. So kommt es vor, im täglichen Leben sehr selbstbewußte Dominante (etwa Firmenchefs) im Dominastudio als Submissive zu erleben. Umgekehrt gibt es Mauerblümchen, die erst als Domina richtig aufblühen (und natürlich gibts auch die TVs, die im Zivilleben respektierte Männer unserer Gesellschaft sind und heimlich Frauenunterwäsche und vielleicht auch Damenkleider tragen). Man sollte also nicht zu voreilig den Gegenüber in eine Schublade packen. Viele meiner Freunde kennen mich ganz anders als ich in meinen sexuellen Phantasien bin. Diese, von denen Ihr in Meinen Geschichten etwas abbekommen habt, würden sie mir nie und nimmer zutrauen. Der Anteil der festen Beziehungen zu denen der Swinger, also derjenigen, die sich in diesem Bereich tummeln und ihre Partner mit großer Selbstverständlichkeit wechseln, schätze ich auf etwa 70:30, wobei sich viel im Verborgenen abspielt. Viele Protagonisten haben Angst, sich zu outen und führen ein Doppelleben. Aidsvorbeugung spielt eine große Rolle, insbesondere bei Swingern. Dominanz und Submission haben genauso viel oder wenig mit Geschlechtsverkehr zu tun wie Erotik mit Sex. Sexuelle Erregung und Orgasmen müssen nicht unbedingt durch Koitus erzeugt werden. Gerade bei DS kann es selten oder sogar nie zum eigentlichen Geschlechtsakt kommen. Ich hab das Stichwort Sklaven angeschnitten. Sklaven im DS-Sinne sind eigentlich keine im historischen. Zu Zeiten der Sklaverei wurde man entweder als Sklave geboren oder zum Sklaven unfreiwillig gemacht, etwa als Kriegsgefangener, von Piraten geraubt oder wenn man seine Schulden nicht bezahlen konnte. DS-Sklaven hingegen begeben sich freiwillig und absichtlich in ihr 'Abhängigkeitsverhältnis'. Die Herrschaft damals konnte im Unterschied zu heute mit ihren Sklaven machen was ihr beliebte, sogar sie verstümmeln oder töten. Wie schon erwähnt bestehen heute klare Grenzen, spätestens bei Körperverletzung und Vergewaltigung (Sex gegen den Willen) hört der Spaß auf. Und schließlich konnte man damals der Sklaverei nur durch Flucht oder Tod entgehen oder wenn die Herrschaft den Sklaven in die Freiheit und damit die Selbstverantwortung großzügigerweise entließ. DS-Sklaven können jederzeit ihr 'Verhältnis' beenden, da sie sich meist nur zeitlich befristet binden (z.B. einen Abend lang) oder das Codewort nennen. Noch Fragen? Dann immer her damit. (.)(.) ) ( Sab ( \/ )
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