Dieser Text unterliegt dem Copyright der Autorin Sabine Munderbach und darf abgesehen von meiner eigenen Homepage http://www.bound2be.de/sab ohne mein Einverständnis nicht weiterverbreitet, im Netz zur Verfügung gestellt oder abgedruckt werden; ist das klar?
Ich hoffe es... sab (sab@bound2be.de)

Meine Geschichte 1


Komm her.

Ich versuche meine Blöße zu bedecken. Ich fühle mich nackt, angeschaut, ich werde angeschaut, ich bin nackt. Es ist ungewohnt, so ganz ohne etwas von selbstsicheren, fast überheblichen Frauen gemustert zu werden, von Schwarzen, Negerinnen, Frauen, die einen professionell abschätzen, wie ein Rennpferd, von oben bis unten, die sich sogar das Gebiß zeigen lassen; ihnen steht die Frage ins Gesicht geschrieben: Was ist sie wert, dieses Stück Fleisch, was wird sie bringen? Kann sie richtig dressiert werden, züchten?

Verschränk deine Hände hinter dem Kopf!

Ich gehorche sofort. Die Peitsche, die der - wie hieß das doch gleich noch? - Amazone im Stiefelschacht steckt, flößt mir Respekt ein. Ob sie auch auf meinen Rücken schreiben wird? Ich nehme mir vor, zuerstmal alles zu tun, damit ich keine Bekanntschaft mit ihr machen muß. Obwohl...

Sie geht um mich herum, mit einem Handgriff preßt sie die Schenkel auseinander - Spirale?

Und Pille, sage ich. Sie zieht meinen Kopf in den Nacken, es schmerzt, stöhne auf, sie untersucht meine Haut.

Kein Makeup, kein Schmuck, nichts, hatte es geheißen. Ich habe mich schweren Herzens dran gehalten, auch wenn ich mich ohne Makeup nur als halbe Frau fühle. Pur.

Schön. Versuchen wir es.

Sie kommt mit einer Kette, an den Enden zwei Eisenreifen, kniet nieder und legt mir erst den einen - kaltes Metall - dann den anderen um die Fesseln. Um meine Beine!

Deine Hände!

Ich strecke die Arme aus, links schnappt der Verschluß der Eisenmanschette um das Gelenk, dann der andere Ring um das rechte, sie sind vielleicht vier Zentimeter breit und einen stark. Die Kette fühlt sich seltsam schwer an, 30 cm Spiel, nicht viel, baumelt zwischen meinen Handgelenken. Nicht zu glauben, ich bin gefesselt. Nun stell dich nicht so an, ich hab das doch gewußt. Und gewollt. Aber nun, so gefesselt, ich fühle mich hilflos, wertlos, abhängig; zufrieden?

Die Hände wieder hinter den Kopf!

Ich gehorche. Noch ein Ring, ein kalter Eisenring schnappt um meinen Hals. Um meinen Hals! Ein Eisenkragen! Er hat wie die anderen Ringe zwei Ösen und ein eingearbeitetes kleines Schloß. Nun ist es also so weit, ich werde zur Sklavin. Falsch, ich bin Sklavin. Nicht zu fassen, ich bin Sklavin...

Hinknien.

Gut. Wir werden dich schon abrichten. Du wirst eine prima Stute - ich horche auf - aber bis dahin wird es für dich ein hartes Stück Arbeit werden. Du wirst alles lernen, perfekt werden, hörst du? Und falls du irgendwelche Zweifel haben solltest, dann erinnere dich an die hier!

Ich nicke. Nein, die werde ich nicht vergessen.

Komm mit.

Ich stehe auf und folge. Wir gehen durch das Haupthaus in den Hof. Es ist ungewohnt mit einer Kette zwischen den Beinen zu gehen, sie schleift auf dem Boden, läßt mir kaum 50 cm für jeden Schritt, behindert mich, erinnert mich bei jeder Bewegung, daß sie da ist, daß ich sie nicht mehr los werde. Zumindest solange ich hier bin.

Rechts und links Stallgebäude mit weit überhängenden Dächern. Daran hängen an Ketten Metallkäfige, vielleicht zwei mal zwei Meter und einsfünfzig hoch, knapp über dem Boden, vielleicht vierzig, fünfzig Stück, darin Mädchen und Jungen, alle nackt, schwarze und weiße, immer zwei in einem, alle mit dem Kettenensemble, das auch ich trage. Die Käfigtüren haben kein Schloß, nur einen einfachen Vorlegeriegel. Einer ist leer. Sie öffnet die Tür und nickt mit dem Kopf, ich klettere mühsam hinein. Der Käfig schwankt, die Tür fällt zu. Sie geht. Die Amazone, schwarz wie die Nacht, Sklavin wie ich, sie geht hocherhobenen Hauptes, selbstsicher, fast arrogant.

Ich setze mich auf den Holzboden. Da bin ich nun. Ist es das, was du dir vorgestellt hast? Ist es so? Ich bin gespannt. Das Eisendings am Hals scheuert, die Ketten am Handgelenk beschränken immer wieder meine Bewegungen, reichen nicht aus, zeigen mir, was ich nun bin. Ich befühle nocheinmal, immer wieder den Eisenring an meinem Hals, fast ein wenig stolz, das ist alles, was ich habe, außer meinem Körper, mein Körper, auf den ich mir so viel eingebildet habe. Und nun gehört er nicht mal mehr mir...

Ich entdecke durch die Gitterstäbe den Hof, die Käfige. Eine Reihe schwarze Amazonen holen und bringen schweigend Sklaven und Stuten. Wenn sich eine einem Käfig nähert, richten sich die Sklaven darin auf Knien auf und nehmen die Hände hinter den Kopf, wohl ein Zeichen der Bereitschaft. Diese Stellung behalten sie auch beim Laufen bei. Ich nehme mir vor, es auch so zu machen. Alle kauern in ihren Käfigen, kein Ton erfüllt den Sommerabend, keiner wagt zu sprechen. Beängstigende Stille. Was wird aus uns, aus mir werden? Auf was habe ich mich da eingelassen?

Etwas später bringen uns weiße Sklavinnen, Stuten, Tabletts mit heißem Essen, schieben es durch einen Spalt im Käfig, wie bei einer Raubtierfütterung. Eine Suppe, Fleisch, ein Vollkornquark. Es schmeckt, heißhungrig schlinge ich es herunter. Dann wird eine Plane über die Käfige geworfen, der Betrieb verebbt. Ich versuche mich einigermaßen hinzulegen. Der Käfig ist nicht besonders groß, in den anderen wird es sich zu zweit noch schlechter schlafen lassen. Leise schwingt er, aufgehängt an vier Ketten, hin und her, es klirren die Metallglieder immer wieder, ein berauschendes Geräusch, meine Kette?

Wie lange ist es her, daß ich mal nackt geschlafen habe? Und wann das letzte mal draußen? Hoffentlich wird mir nicht zu kalt, so ohne Decke. Ich befühle nochmal den Ring um meinen Hals, kann es kaum glauben, aber er ist da. Ich räkele mich, die beiden Ketten klirren, stoße mit den Armen an die Gitter. Ich schlafe immer mit einem hochgereckten Arm, aber das geht nun nicht, weil der andere daran hängt, die Kette ist zu kurz. Ich drehe mich um, der Käfig schaukelt. Was wird wohl morgen passieren? Ich bin gespannt. Das ganze ist absurd. Absurd! Aber trotzdem, ich will es wissen. Ich will. Gerade weil es so absurd ist. Ich wills probieren...


Meine Homepage

schreib mir!