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Ich hoffe es... sab (sab@bound2be.de)

Meine Geschichte 5


Es ist hektisch auf dem Hof. Gestern sind neue Stuten angekommen und werden nun zur ersten Dressurstunde geholt. Sie bekommen die Regeln erklärt, so wie man sie mir erklärt hat. Sie bekommen alles beigebracht, auch wenn sie vieles schon wissen, lernen, wie man den Besitzer zufrieden stellt, glücklich macht, in jeder Beziehung. Neue Stellungen, neue Praktiken, Fetisch und Bondage, was da eigentlich passiert, bei mir und bei ihm, wie die verschiedenen Verhütungsmethoden wirken, wie man den anderen fast zum Wahnsinn treibt, bevor er kommen darf usw. Mir und ein paar anderen Stuten hat man die Eierstöcke abgebunden und die Spirale herausgenommen. Endlich keine Pille mehr, keine Angst, wenn die Regel mal ausbleibt, trotzdem ändert das nichts an meinem Hormonhaushalt. Ich bin sehr froh darüber.

Zwischen den Gitterstäben kann ich beobachten, wie eine Stute aus dem Geräteschuppen einen Sulki holt. So einen möchte ich auch gerne mal ziehen. Normalerweise ein zweirädriges Minigefährt, das man hinter ein Rennpferd spannt, besteht dies aus einem einfachen Rohrgeflecht, vier Rädern, einem Sitz und einer kleinen Ablagefläche.

Sie zieht das Gefährt mühelos geschmeidig in die Hofmitte, dann stellt sie sich in Grundstellung, ihr Halsring blitzt in der Sonne. Sie trägt ihn wie eine Auszeichnung. Sie ist weiß, aber sonnengebräunt, wahrscheinlich schon länger hier, hat blonde lange Haare, eine Spur kleiner als ich, gute Figur, breites Becken, schmale Taille, ein nettes Gesicht mit Grübchen und Lachfalten, das sicherlich sonst geschminkt ist. Kleine Brüste, ihre Schamhaare sind abrasiert, vermutlich als Strafe, eine ganz Wilde also, die Spaß an den Folgen hat, das Salz in der Suppe, scheint ungezähmt zu sein, und unzähmbar, immer auf der Suche nach Strafe, nach Züchtigung, nach Grenzen, nach Schmerz, nach Demütigung. Nicht so ein liebes kleines Ding, zahm, folgsam, das man nur vernaschen braucht; sie ist ein Biest, das nicht still hält, bis sie gezwungen wird, es darauf anlegt, sucht, heiß ist, die gebändigt werden will, nicht zu zähmen ist. Etwas für Genießer; zähmen, nein, das ist bei dieser Frau, bei diesem Wildfang nicht drin.

Die Amazone legt selbst Hand an. Die Kleine wird eingegelt, schließt die Augen und genießt sichtlich das Spiel der kühlen Hände auf der Haut. Ich habe immer noch nicht begriffen, wofür dieses Gel überhaupt da ist, jeder Regenguß wäscht es unweigerlich davon, aber es sieht einfach super aus. Schritt, Bauch, Brüste, dann die Arme und Hände, der Hals und schließlich das Gesicht glänzen. Unmerklich bewegt die Stute ihr Fahrgestell, reibt die Schenkelinnenseiten aneinander, dreht rhythmisch das Becken, ein unglaublicher Anblick, man sieht, wie sie das Gefühl im Bauch genießt. Der Sklave im Käfig rechts von mir erlaubt sich ein Zungenschnalzen, ist aber sofort wieder ruhig, ich kann seine Bewunderung verstehen.

Die Kleine bekommt die engen schwarzen Lederstiefel angezogen, dann zieht ihr die Amazone einen schwarzen Ledertanga über, ein heißes, knappes Teil. Die Stute ist offensichtlich enttäuscht, in kein Harness gesteckt zu werden. Ihre Brüste baumeln ungehalten. Dafür bekommt sie das Zaumzeug angelegt: eine Gummitrense wird ihr ins Gebiß geschoben, die Scheuklappen verschlossen. Nun ist sie eine richtige Stute, ein Zugpferd, blind, geschmeidig wie eine Wildkatze, aber widerspenstig wie ein Raubtier. Gleich wird sie angeschirrt werden.

Ich verlagere ein bißchen das Gewicht, meine Beine, auf denen ich knie, drohen einzuschlafen, meine Käfiggenossin, eine kleine Aseatin mit krausem Haar, macht mir etwas Platz, der Käfig schwankt, dann haben wir wieder alles im Griff.

Die Amazone verhält, ihr Blick gleitet über die Käfige, bleibt an unserem hängen, als sie auf uns zukommt nehmen wir beide die Hände hinter den Kopf, wir sind bereit, wie es sich für Stuten gehört, gespannt, wen sie wohl holt, erregt. Sie öffnet die Klappe, nickt mir zu, ich stolpere heraus, hinter mir fällt die Tür zu. Eine harte Hand in meinem Genick drückt mich vorwärts, ich muß mich neben die Glänzende stellen.

Also ich. Das erste Mal, ich bin gespannt, wie es sein wird. Nur zu zweit vor einem Sulki, da kommt es auf jede Bewegung an, da kann man nicht ausbrechen, jede Bewegung wird beobachtet, zensiert, bestraft.

Die andere wird Unsinn treiben, das ist sicher. Und ich mache mit. Wollen doch mal sehen, wie wir unsere Reiterin aus der Fassung bringen können. Vielleicht lernen wir ja neue Strafmethoden kennen. Das wird bestimmt gut werden.

Kühles Gel in meinem Nacken, weiche Finger, die gerade noch hart zugepackt haben, auf dem Rücken, Po, von hinten im Schritt, ich stöhne auf, aber da ist sie schon auf den Oberschenkeln. Von vorne gelt sie zwischen den Schenkeln besonders sorgfältig, da ist es am empfindlichsten, dann streicht sie vorsichtig über die Spalte, ich schließe die Augen, stöhne, hin, zurück, gehe rhythmisch mit, das tut guuut! Nochmal, dann streicht sie über meinen Bauch, den Brustansatz, die Spitzen streichelt sie wieder ganz vorsichtig, ich genieße das, hmmmmm, nicht aufhören... Dann kommen die Arme und Hände dran, ich verschränke sie wieder da, wo sie hingehören. Langsam schmiert sie mir den Hals um und unter dem Ring ein, dann das Kinn, über meinen Mund, die Wangen, meine Nase, über die Augen, Stirn und rund um meine Ohren, dann bin ich über und über eingegelt, meine Haut glänzt und mein Thermometer steht auf 90. Gleich platze ich! Dann, ich fasse es nicht, legt sie mir die Finger, die eben noch meine Haut gestreichelt haben, auf den Mund, fordert unbarmherzig - ich strecke meine Zunge heraus und sauge etwas Gel ein, es schmeckt bitter, riecht streng, aber das tut Alkohol ja auch, lecke ihre Finger ab! Brrr, sie läßt nicht locker, bis sie fast sauber sind...

Ich schlüpfe in die kniehohen Stiefel, die mit dem Reißverschluß von oben nach unten, der noch Platz für die Fußkette läßt, dann zieht sie auch mir den Tanga an, ich spüre den String in meiner Pofalte, hmmm! Ich beiße fest in die Gummitrense, ein Geschmack, den ich inzwischen wie Samen liebe, dann wird es dunkel, die Scheuklappen sind zugeklappt wie meistens, beides wird am Hinterkopf verschlossen.

Gut, wenn ihr beide lieb seid, gibt es nachher etwas in den Schritt, aber bis dahin erwarte ich von euch beiden gute Arbeit, ist das klar?

Ich versuche zu nicken, wieder die harte Hand, die uns im Nacken an die richtige Stelle dirigiert. Vor dem Sulki werden die Stuten anders als beim Sechzehner gespannt: Zuerst verkürzt mir die Amazone die Eisenkette zwischen den Händen vor meinem Bauch. Dann muß ich meine Arme an der Körperseite anwinkeln, sodaß sie mir und der anderen Stute einen Holzbalken, etwas stärker als ein dicker Besenstiel, auf unserem Rücken durch die angewinkelten Ellenbogen schieben kann; an ihm werden wir die nächsten Stunden zu ziehen haben. Der Balken wird in der Mitte, also zwischen uns beiden, mit einem weiteren verbunden, der am Sulki endet, sodaß die Balken eine T-förmige Deichsel ergeben, an deren Kopf die Stuten ziehen werden. So können wir auch bremsen, ohne daß es uns in die Hacken, besser: Hufe fährt. Außerdem werden am Ende Ketten eingehakt, die ebenfalls am Sulki enden, um besser steuern zu können. Schließlich wird mir ein Ledergurt quer zum Rücken unter den Armen hindurch über die Schulter gelegt; die Karabiner an seinem Ende werden ebenfalls an den Holzbalken in unserem Rücken gehakt, um das Gewicht etwas aufzufangen.

Eine Führstange wird am Ring auf meiner rechten Wange und dem linken der anderen Stute eingehakt, links wird mir ein Zügel und bei ihr rechts der andere eingeklinkt. Ich bewege den Kopf leicht nach links, doch sofort hält die andere dagegen. Fertig.

Da stehen wir nur, in vollem Geschirr, kaum fähig uns zu bewegen, es sei denn das Sulki ziehend, blind, angeschirrt, ferngelenkt, wie Pferde, blitzend in der Sonne, hilflos, sexy, muß ein toller Anblick sein. Ich habe schon einige Stunden im Geschirr vor einem Sechzehner verbracht, aber zu zweit und mit der Deichsel im Nacken, das ist was ganz anderes. Man steht fast allein auf der Bühne, alle Augen auf mich, ich bin stolz auf meinen Körper, den ich nichteinmal sehen, nur jede Faser fühlen kann. Ich bin es, schaut her, das habe ich zu bieten, nicht einfach, nicht billig, aber wenn, dann richtig, dann ganz. Ich bin es, hier ist alles, was ich wirklich bin. Ich bin nicht mehr Frau, ich bin Stute, willig, heiß, bereit, reif. Ich bin nicht mehr ich, ja, ich bin frei!!

Die Amazone steigt auf den Sitz, nimmt die Zügel und zieht an beiden - macht keinen Unfug, sonst reiße ich euch die Mundwinkel auf und den Rücken in Stücke, ist das klar? Ich versuche zu nicken, aber weil die andere den Kopf schütteln will geht das wegen der Führstange nicht gut.

Gut, dann man los, Hooohh, und die Peitsche knallt über unseren Köpfen. Wir beide ziehen gleichzeitig an, starker Zug im linken Mundwinkel, wir wenden auf dem Hof, dann geht es um drei Ecken, aus dem Hof, um das Haupthaus herum. Nicht in den Wald? Wir müßten doch... dann durchzuckt es mich heiß und kalt, wir laufen durch das Haupttor, das eine Schikane aus hoher und dichter Hecke hat, damit niemand hereinlinsen kann, auf die Straße hinaus. Oh weh, wenn man uns so sieht?! Rechts herum, es geht in die Stadt, auch das noch! Unsere Lederstiefel klappern auf dem Kopfsteinpflaster, die Fußkette scharrt, wir legen uns ins Geschirr, ziehen wie besessen an dem Balken in unserem Rücken.

Los zieht! Prompt läßt die andere Stute in der Kraft nach, meine Güte, sie legt es wirklich drauf an. Sofort kommt die Quittung, ein knallender Peitschenschlag auf nackter Haut, das muß ganz schön weh tun. Jetzt überholt uns ein Auto, dann noch eins. Stimmen von Passanten, kaum jemand ist von unserem Anblick, den nackten Gestalten, den ungehalten hängenden Brüsten erstaunt. Sulkis mit dieser Bespannung tauchen offenbar öfters im Ort auf. Ich möchte vor Scham im Boden versinken, immerhin bin ich fast ganz nackt, glänze in der Sonne wie ein, wie ein - eben wie ein kandierter Apfel und ziehe auch noch an Stelle eines Rennpferdes einen Sulki, angetrieben von einer richtigen Lederpeitsche. Ich möchte wegrennen, nicht so sehr wegen der Demütigung oder der Schläge, sondern vielmehr wegen der neugierigen Blicke, die ich förmlich auf meiner Haut zu spüren glaube.

Andererseits, wer kennt mich hier schon? Und selbst wenn, wer würde mich unter dem Zaumzeug schon vermuten, mich, die Filialleiterin einer Bank, erfolgreiche Geschäftsfrau, selbstsicher, nun hier eingespannt und vorangetrieben?

Wir kommen an eine Kreuzung, offenbar mündet hier viel Verkehr von der Seite, es ist ganz schön laut. Haalt. Eine rote Ampel? Kaum stehen wir, merke ich, wie die andere unruhig wird, sich wieder rhythmisch bewegt, das Fahrgestell im Kreis, und nochmal, meine Güte, ist die heiß...

Der Verkehrslärm schwillt etwas ab, dann wieder ein Hooohh und wir setzen uns in Bewegung, Zug nach links, jetzt reitet auch mich der Teufel. Ich gebe mit dem Kopf dem Zug nicht nach und so trottet die andere Stute nichtsahnend mit mir geradeaus. Phhhht, ein scharfer Schmerz zuckt über meinen Rücken, der linke Mundwinkel wird malträtiert, widerwillig lasse ich meinen Kopf herumziehen und nehme die andere an der Führstange mit, die scheint anerkennend zu nicken, wenn ich die Bewegung des Stange richtig interpretiere, und schnaubt. Wir sind uns einig, so leicht verkaufen wir uns nicht. Um uns herum braust der Verkehr, hin und wieder hupt einer. Hat die Amazone denn keine Angst, von der Polizei oder aufgebrachten Bürgern gestoppt zu werden? Aber es passiert nichts. Ich höre Passanten, guck mal da, da hängen zwei Mädchen vor einem Sulki, gibts denn soetwas? Unerhört; ja, meint eine Frauenstimme, das ist ganz ok so, die stammen vom Gut draußen, und schon sind wir vorbei. Die Einwohner scheinen uns zu kennen...

Es geht rechts, links, links, eine Strecke geradeaus, offenbar meist durch Nebenstraßen, denn nur noch wenig Autoverkehr fließt um unser Gespann herum. Auf Asphalt oder Blockstein zu laufen ist anstrengend, meine Beine werden schwerer und schwerer, tun mir etwas weh.

Los, zieht, ihr seid hier nicht zum Spaß, die Peitsche knallt über dem Kopf. Wir beide legen uns nochmal ins Zeug -

Uuund Haaaalt! Wir stehen, außer Atem, stöhnen, angestrengt, verschwitzt. Um uns Stimmen, es geht um Bananen und Erdbeeren, wir sind auf dem Wochenmarkt!

Mit einer kurzen Kette an meinem Hals werden wir irgendwo festgebunden, die Amazone verschwindet im Gewühl der einkaufenden Hausfrauen, ihre Fußkette hören wir noch eine Weile übers Pflaster klirren. Wie zwei Hunde vor einem Laden stehen wir, nackt, in Lederstiefeln und Stringtanga, das leere Sulki hinter uns, mitten auf dem Marktplatz einer Kleinstadt, am Hals mit einer Kette festgemacht, hilflos, was für eine Situation! Fehlt nur noch, daß wir hier auch noch angeboten, verkauft werden, so zwischen Blumenkohl und Poree...

Ich höre den Gesprächen der Käuferinnen zu, es dreht sich gar nicht um uns. Fast zehn Minuten stehen wir hier, dann die Stimmen zweier Jungs. Schau mal, die linke, die ist doch gar nicht schlecht. Ob man die mitnehmen kann? Wenn wir schnell machen... Ich reiße etwas an der Halskette, aber die ist offenbar gut festgemacht, keine Chance, weg können wir nicht.

Und die rechte ist auch nicht übel. Wollen wir mal sehen, wie die beiden tanzen können? Los komm...

Ich werde unruhig, die andere Stute steht unbeweglich, die beiden Jungs kommen wohl auf uns zu.

Du die rechte, ich die linke. Eine kalte Hand legt sich auf meinen Po. Ich versuche, nach hinten auszukeilen, will mich befreien, nein, nein schreien, aber wir sind so an der Deichsel befestigt, daß jeder Befreiungsversuch scheitern muß. Mist! Außerdem, wir dürfen ja nicht...

Beruhigende Worte, wie man sie einem nervösen Pferd sagt, die Hand streichelt, reibt etwas an meinen Brustwarzen, ich stöhne auf, die Umstehenden scheint das nicht zu kümmern, ich möchte um mich beißen, die Trense hindert, ich kann ja auch gar nicht sehen, wohin. Die Hand wandert in meinen Schritt, wühlt sich zart aber zielstrebig unter den String, ein Finger versinkt in meinem Spalt, ich stöhne auf und auch die andere Stute stöhnt. Er faßt mich ins Haar - mitten auf dem Marktplatz! - zieht den Kopf zurück, drückt mir einen Kuß auf die geöffneten Lippen, die andere Hand wandert tiefer und tiefer, mir wird ganz heiß, dann bleibt er einfach stehen, regungslos. Ich begreife, langsam bewege ich mein Becken, reibe an dem Dings, wo es bei mir am empfindlichsten ist, langsam, nochmal, und nochmal, vor, zurück, ich könnte schreien, hier vor allen Leuten, auf dem Marktplatz, nein, nicht aufhören, nochmal, im Kreis, schneller, schneller, vor, zurück, tiefer, tiefer, komm, komm endlich, ich will nicht, nein, nein, ich - jaa, doch, nicht nachlassen, ich will nicht, mach weiter, es tut so gut, es ist wahnsinnig, ich, ich -

Das ist gemein, das ist unfair, das gilt nicht! Er zieht sich zurück, warum macht er nicht weiter; warum? Ein Kuß wird mir auf die Haut gedrückt, seine Hand gleitet in Richtung Kopfgeschirr, er will mich losmachen, schon liegt seine Hand auf einer Schnalle, phhhhht zischt ein uns wohl bekanntes Geräusch durch die Luft. Gott sei Dank, die Amazone ist zurück. Verzieht euch, sonst bekommt ihr es mit mir zu tun! Los, ihr habt euren Spaß gehabt, oder soll ich nochmal...

Die Jungs verlassen protestierend die Szene, sie untersucht uns, alles in Ordnung? Wir nicken beide, alles klar. Das war knapp. Aber gut. Schade, daß ich die Jungs nicht sehen konnte, vielleicht waren die Draufgänger ja auch gar nicht so übel?

So, ich hab auch alles zusammen. Gleich geht es weiter. Irgendetwas wird auf der Ablagefläche abgestellt, sie macht die Kette los, dann steigt sie ein, der Sulki ruckelt einwenig, sie nimmt die Zügel -

So, jetzt wollen wir mal rückwärtsfahren versuchen, ganz langsam, kommt, es geht schon, Stop, ein bißchen nach vorne, so ist es gut, jetzt noch etwas zurück, gerade, etwas nach links, halt. So meine Stuten, nun geht es nach Hause. Wir werden einen Umweg durch den Wald machen, damit ihr wieder warm werdet. Los ihr beiden, rechts herum -

Sie zieht die andere am Zügel und ich folge ihr. Das Sulki ist etwas schwerer geworden, aber es geht noch problemlos. Als wir wieder eine Straße unter den Füßen haben verschärft sie das Tempo. Los, los, schneller, das ist keine Erholung hier, macht zu!

Wir zerren an unserer Deichsel, kein Gedanke mehr ans Ausbrechen. Wir laufen, wir rennen, wir joggen auf dem harten Straßenbelag, was schwer auf die Beine geht. Dann biegen wir in den Wald ein. Hier können wir gut laufen. Die Luft, die Wege, ein bißchen Schatten tut uns beiden schwitzenden Stuten gut.

Die andere packt wieder der Schalk, sie zieht nach rechts, sofort kommt der Zug in meinem linken Mundwinkel, die Peitsche knallt zweimal, sie stöhnt schmerzvoll auf, vielmehr kann sie auch nicht mit der Trense. Die Reste des Gels jucken, brennen, ein schönes, ein unglaubliches Gefühl, ich möchte gar nicht wieder stehen bleiben. Weiter, ziehen, immer weiter, hin und wieder überholen uns Fahrradfahrer, es begegnen uns Leute, man hört es am grüßen. Geradeaus, weiter, nicht stehen bleiben, als meine Kondition nachläßt treibt sie uns an, die Peitsche schreibt ein ums andere Mal auf meinem Rücken, es brennt, ich kann nicht mehr, aber irgendwann habe ich die Erschöpfungsschwelle überschritten, laufe einfach weiter, automatisch, ignoriere die Schmerzen, das Blei in den Knien, wie ein Marathonläufer, wie im Rausch, weiter, nur nicht stehen bleiben, nicht jetzt. Wie lange sind wir schon unterwegs, ein, zwei, drei Stunden? Egal, ich höre nichts mehr um mich herum, ich konzentriere mich ganz auf meinen Körper, wie er einen Schritt vor den anderen macht, noch einen, weiter, ich fühle mich ganz allein, das Sulki, die Stute neben mir sind vergessen, ich beiße auf die Trense wie wild, ich renne einfach weiter, mechanisch, kann nicht aufhören, weiter...

Unendlich später fühle ich Stein unter den Lederstiefeln, wir rollen in den Hof, Haalt, ein Zug an beiden Zügeln, wir bleiben schweratmend stehen. Sie hat es geschafft, sie hat alles aus uns rausgeholt, wir haben alles gegeben. Jetzt, wo wir stehen, melden sich die Beine, jeder Knochen einzelnd zurück. Jetzt bitte hinlegen und nicht mehr aufstehen, ja?!

Sie steigt aus dem Sulki und nimmt die zusätzliche Last, Gemüse oder was auch immer, mit, geht offenbar davon, wir stehen angeschirrt vor dem Sulki, wagen uns nicht zu bewegen, die Muskeln zittern vor Anstrengung, stehen in unserem Schweiß. So stehen wir da, fertig, angeschirrt, wo sie uns hat halten lassen, kein Ausspannen? Keine Dusche? Kein Erschöpfungsschlaf? Ich kann es kaum glauben, die Minuten ziehen sich, zehn, sicherlich eine Viertelstunde, ich kann endlich wieder ruhig atmen, bin immer noch kaputt, kommt sie immer noch nicht? Jetzt stehen wir hier schon zwanzig Minuten, mindestens. Die andere bewegt sich, zieht den Sulki zwei Schritte nach vorne, da surrt auch schon die Peitsche heran, zurück! Sofort ziehen wir wieder in unsere Position, ich möchte ausgeschirrt werden, möchte betteln, bitte, bitte, mach mich los! Aber es nützt nichts, wir müssen stehen bleiben. So bleiben wir, Gedanken schießen durch den Kopf, ich könnte jetzt in meiner Firma stehen, meine Leute scheuchen, ein ruhiges Leben führen, stattdessen stehe ich hier, angeschirrt, eine Stute, verschwitzt, unfähig sich zu bewegen, bei jeder eigenen Bewegung die Peitsche auf dem Rücken. Es ist absurd, es ist demütigend, es ist unglaublich, es ist meine Welt, das ist es, ich liebe DAS!

Nach einer halben Ewigkeit macht sie sich wieder bemerkbar. So, ihr wolltet also mal testen, wie weit ihr gehen könnt, nicht? Ihr wolltet mal die Grenzen erkunden, nicht? Ich will euch mal was sagen: Ihr seid hier die Stuten und ihr habt bedingungslos das zu tun, was euch gesagt wird. Und wenn ihr es immer noch nicht begreift, dann werde ich es euch schon einbleuen. Deswegen steht ihr immernoch hier. Und ich hätte nicht schlecht Lust, euch bis heute abend hier stehen zu lassen. Oder bis zum Umfallen durch den Wald zu jagen. Ihr beiden haltet euch wohl für sehr schlau, was? Ich werde aus euch schon gefügige Stuten machen, glaubt mir das. Wartet...

Meine Nachbarin wird ausgeschirrt, die beiden verschwinden offenbar, während ich alleine die schiefe Zugdeichsel halte. Allein und verunsichert stehe ich im Hof, sind wir zu weit gegangen? Mein Körper schreit nach Ruhe, die wird er wohl nicht bekommen.

Sie kommt zurück, nimmt mir die jetzt hängende Führstange und den Zügel ab, entfernt den Balken aus meinem Rücken. Die Hand in meinem Nacken führt mich - die Hände hinter den Kopf! Grundstellung! herrscht sie mich an und ich zucke zusammen - rechts, links, etwas gerade aus.

Deine Kollegin läuft nun an der Stange, sagt sie. Das ist allerdings eine harte Strafe. Runde um Runde an einer Voytigierstange zu laufen, die einem schwer am Hals hängt, die Hände hinter dem Kopf oder auf dem Rücken, die Peitsche in Reichweite, kein Vergnügen. Wahrlich nicht!

Mit dir habe ich etwas anderes vor...

Sie übergibt mich an eine andere Amazone. Du weißt Bescheid. Die biegt meine Hände herunter, kannst du fallen lassen, macht eine Kette am Hals fest. Dann steigt sie irgendwo ein, Hoooh, und ich werde vorwärts gerissen. Offenbar hänge ich hinter einer Kutsche, von der Kraft des Zuges her gesehen wohl hinter einem Sechzehner. Ich laufe, damit die Kette nicht stramm wird, ich laufe, habe nichts zu ziehen, laufe hinterher, folge der Kutsche, ohne zu wissen wo es hingeht. Blind stolpere ich dahin, am Hals, immer weiter. Wohl eine Viertelstunde lang.

Irgendwann halten wir, ich werde losgemacht und aufs blanke Feld geführt, wo bereits ein Ächzen und Stöhnen zu hören ist. Wieder werde ich an eine Deichsel gespannt, diesmal eine zum schieben, eine Kette durch meinen Halsring, wieder eine Führstange an meinem Zaumzeug, keine Zügel. Dann werde ich in ein schweres Holzjoch gespannt. Rund um mich herum erschöpftes Stöhnen, auch mir geht es nicht anders. Ich stehe auf einem Feld, mit meinem Hals in einem unhandlichen Joch, in dem die Hälsen von vielleicht zehn, zwölf andere Sklaven stecken mögen, in Erwartung der Peitsche, auf meinem Rücken, festgeschirrt an einer Deichsel, an deren Ende keine Kutsche und kein Sulki hängt, sondern ein einfacher, schwerer Pflug, wie er jahrhundertelang benutzt worden ist.

Und sie wird nicht eher Ruhe geben, bis das Feld umgepflügt ist...


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