Dieser Text unterliegt dem Copyright der Autorin Sabine Munderbach und darf abgesehen von meiner eigenen Homepage http://www.bound2be.de/sab ohne mein Einverständnis nicht weiterverbreitet, im Netz zur Verfügung gestellt oder abgedruckt werden; ist das klar?
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Meine Geschichte 7


Zehn junge Mädchen, bis zum Hals in blitzend schwarzer zweiter Haut, enganliegendes kaltes, quaddeliges, zerrendes Gummi, betont jede Kurve der Figur, zehn Mädchen, deren Kopf nur noch aus dem Latexoverall herausguckt, die Kapuze vor der Brust baumelnd, zehn Stuten mit schwarzen Armen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, bereit, reif, zehn Sklavinnen stehen im Hof um eine Amazone herum. Nacheinander zieht sie jeder Stute die Kopfhaube, die Kapuze über den Kopf, verstaut Haare unter Gummi und zieht den Rückenreißverschluß bis zum Hinterkopf. Zu. Auch zu mir kommt sie, die Latexhaut legt sich auf mein Gesicht, der Gummigeruch wird noch intensiver, als es um mich dunkel wird, sie zerrt, bis das Gesicht, die Maske richtig sitzt, nur ein paar Nasenlöcher und zwei kleine Gucklöcher stellen den Kontakt zur Außenwelt her, der Verschluß wird geschlossen, da stehe ich nun wie die anderen, zehn schwarze Gummipuppen, denen man nicht ansieht, daß Menschen darin stecken, zehn Gestalten, gefangen in einem Latexüberzug, der ihnen jede Persönlichkeit nimmt, zehn Dinger, mit menschlicher Figur, bewegt, erregt, erregend...

Sie geht voraus, das Gummi quietscht, es zerrt zwischen meinen Beinen, auf der Haut, ein toller Anblick, die anderen zu sehen, und ich bin eine von ihnen! Drüben steht ein Mercedes, dahinter ein Pferdeanhänger. Sie klappt die Ladeklappe herunter, ein Kopfnicken, wir schwarzen Stuten steigen hinein, diesmal keine Ketten, denn die würden die Anzüge beschädigen, Klappe zu, wir sind eingesperrt. Jede sucht sich eine Halteposition, dann setzt sich der Zug in Bewegung. Durch ein kleines Fenster können wir hinausschauen, wir rollen vom Hof, auf die Straße, durch den Ort, fahren weiter über Land. Es ist gegen sechs Uhr abends, wir fahren an Biergärten vorbei, wo ahnungslose Menschen sitzen, während an ihnen Gummigestalten, Stuten auf einem Anhänger vorbeirollen. Absurd. Sehnsüchtig schaue ich hinaus, ein Bier, das wäre jetzt genau richtig, aber dann denke ich, ich will es ja so, will hier sein, will Stute sein, hier, mit den anderen, in diesem Anhänger, in schwarzglänzendem Latex, in einem Pferdewagen stehend, aufgeregt, erregt.

Der Wagen ruckelt, ich falle gegen eine andere, Gummi quietscht auf Gummi, ihre Hand fährt unabsichtlich über meinen Po, dann merkt sie, daß ich das genieße und streichelt weiter, Augen zu, festhalten, genießen, meine Lenden, mein Bauch, die rechte Brust, dann die linke, zwirbelt etwas an den hervorstehenden Brustwarzen, nicht aufhören, greift in den Schritt und streichelt zärtlich über die Haut zwischen meinen Oberschenkeln, nähert sich wie unabsichtlich meiner Spalte, schon liegt ein Finger darauf, bereit, einzudringen, ja komm, komm, da werden wir zur Seite geschleudert, unsanft erwache ich aus meinem Tagtraum, der Wagen biegt in einen Feldweg ab, es ruckelt, Wald taucht vor dem Fenster auf, meine Maske ist etwas verrutscht, ich sehe nur noch auf einem Auge etwas, zerre sie wieder richtig hin, dann steht der Wagen. Die Klappe wird aufgemacht und wir stolpern heraus. Schwarze Frauenkörper, lange Beine, gute Figur, nur Körper, kein Gesicht, stehen vor einem Landhaus.

Ein junger Mann, sinnigerweise in einem Reitdreß steht vor uns. Jede einzelne begutachtet er, mit der Gerte drückt er die Beine auseinander, prüft, ob alles gut und eng sitzt, schaut sich auch unsere Füße an, die keine Stiefel tragen, wir sind sozusagen das, was wir immer sind, nackt.

Gut, kommt mit, ihr seid etwas zu früh, aber das macht nichts. Wir folgen ihm, aber er geht nicht die Freitreppe hinauf, sondern es geht einen Kellereingang hinunter. Eine Gang, stellt euch da an die Wand, mit dem Gesicht zur Wand, Grundstellung! Was soll das denn werden? Küchengerüche mischen sich in den Gummigeruch, Menschen hasten vorbei, so stehen wir etwa 20 Minuten lang, die Hände im Nacken, sehr anstrengend.

Dann wieder seine Stimme, umdrehen! Der Mensch ist umgezogen, hat einen blauen Blaser, Schlips, Oberhemd an, sieht zivil aus. Jede bekommt ein Tablett mit Champagner in die Hand gedrückt, dann steigen wir zu den Gesellschaftsräumen hinauf, hinaus auf die Terrasse. Eine feine Gesellschaft ist da versammelt, junge Frauen an der Hand von schicken Männern, Yuppies, stehen in Gruppen zusammen, aber mehr Männer als Frauen. Na, das läßt ja hoffen. Als wir auftauchen geht ein Geraune durch die Leute, die Jungs bekommen Stielaugen.

Tja, meine Freunde, ich wollte euch eine Augenweide bescheren. Diejenigen, die dürfen, dürfen sie nachher ausprobieren. Die anderen - grinsen - müssen leider mit ihrer Freundin vorlieb nehmen. Ich wünsche uns einen fröhlichen Abend - und einigen eine erregte Nacht...

Wir gehen von Gruppe zu Gruppe, bieten den Sekt an. Die Ladies, durchgestylt, trösten sich, das wir ja ganz verkleidet sind, die Jungs sehen uns eher als ganz nackt. Einige bekommen einen Steifen in ihren maßgeschneiderten Hosen, als ich sie wie unabsichtlich berühre. Einige werden sich verfluchen, daß sie ihren Anhang mitgebracht haben. Während die Jungs versuchen, ihre Neugier zu zügeln, das Interesse nicht allzu offenkundig heraushängen zu lassen, werden wir von den jungen Ladies gründlich gemustert: Gefahr im Verzug? Einige drehen sich abschätzig weg, andere schmiegen sich demonstrativ an ihren offenbar irritierten Partner. Die Girls, die sich aufreizend in Schale geschmissen haben haben, mit viel Farbe und gewagten Schuhen, eine Blondine mit schönem langen Haar, braungebrand, trägt ein trägerloses Kleid, das kurz über den Brüsten beginnt und als Mini endet, an den Seiten über Kreuz Vorder- und Rückenteil gebunden, so daß man Haut sehen kann, dazu knielange schwarze Lackstiefel, sie sind plötzlich uninteressant, stehen neidisch beiseite. Heftig wird diskutiert, toll, aufreizend, errotisch, andere, vorzugsweise die Pärchen, nennen es pervers, Gummi, nein wie schrecklich! Die Überraschung ist dem Gastgeber gelungen, die Herrschaften sind aus der Fassung, aus der Rolle gefallen, wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Wir gehen herum, schwarze Hände, aus Gummi, eines Wesens fast vom anderen Stern, drücken Gäser in weiße schmucklose Hände, unbeabsichtigte Berührung mit Latex, zusammenzucken, die Jungs stehen stocksteif, wissen nicht, wie was sie tun können, verklemmt, aber alle im Grunde ihres Herzens heiß, super heiß, können sich kaum beherrschen, wünschen die Ladies wohin der Pfeffer wächst, zum Teufel mit ihnen...

Drüben sehe ich einen Jungen mit einer Stute im Schlepptau um die Ecke verschwinden, und dann, dann legt sich auch in meinen Nacken ein fester Griff...


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